Kaffee-und-Kuchen-Konzert begeisterte
100 Besucher erfreute der gemischte Chor „Stimmengewirr“ der Schadecker „Concordia“ bei seinem „Kaffee-und-Kuchen-Konzert“ im „Haus der Vereine“.
Runkel-Schadeck. Die Musik erwies sich als „wohl mundende Sahnetorte“, denn auch der Gastchor „Crescendo“ Schwickershausen überzeugte durch frische Interpretationen und sängerische Klasse. Auch er steht genau wie „Stimmengewirr“ unter der souveränen Leitung von Ulrich Diehl. Obwohl im „Haus der Vereine“ eher Kaffee gefragt war, passte der Auftaktsong „Tea for Two“ von „Stimmengewirr“ gut zur nachmittäglichen Sonntagszeit. Der noch junge Schadecker Chor zeigte eindrucksvoll, dass man mit moderner Literatur und guter Stimmung unter den Sängern neue Leute für den Chorgesang begeistern kann.
Männerstimmen
Was fehlt, sind neue Männer. Denn derzeit sind die Frauen in Schadeck in der deutlichen Überzahl. Dabei sind Männerstimmen durchaus eine Bereicherung im ganzen „Stimmengewirr“. Toll war, wie Rainer Schwarz im schwer zu singenden „Hallelujah“ die Rolle des Solisten ausfüllen konnte. Der mit viel Gefühl vorgetragene Leonard-Cohen-Klassiker erzeugte Gänsehaut und war mit der absolute Höhepunkt im Konzert. Zudem brachten die Schadecker begeisternde afrikanische Traditionals wie „Hamba Kashle“ und „Mamaliye“ mit und den ABBA-Hit „Money, Money, Money“. Zeitgemäße Stücke wie „Parkplatzregen“ und „Wie kann es sein“ rundeten den Schadecker Auftritt ab.
Stark entwickelt
Es war deutlich zu sehen und hören, dass der Schadecker Chor sich die letzten Jahre stark weiterentwickelt hat. Mittlerweile hat er viele andere Traditonsvereine in dieser Hinsicht deutlich hinter sich gelassen. Das liegt sicher nicht nur am engagierten Chorleiter, sondern genauso an der hohen Motivation der Aktiven.
Die Einladung des befreundeten Chors „Crescendo“ erwies sich von den Verantwortlichen als Glücksgriff. Das Niveau dieser Formation hebt sich wohltuend von der breiten regionalen Masse ab, weil der Altersschnitt gesund ist und hier Aktive mit enormer Begeisterung und dem nötigen Talent am Werke sind.
Großer Applaus
Am großen Applaus war erkennbar, dass man Chöre wie „Crescendo“ auf dem Land wahrlich nicht jede Woche hört. Alle Vorträge waren enorm wohlkingend, mitreißend und somit uneingeschränkt überzeugend. Atemberaubend, was die Sängerinnen und Sänger aus Bad Camberg aus „Adiemus“ herausholten. Da herrschte knisternde Atmosphäre im Saal bei soviel „Musikgewalt“. Auch das schwungvolle „Oh, Champs-Élysées“ und das leidenschaftliche „Rote Rosen“ der großen Diva Hildegard Knef begeisterten. Nach den englischen Stücken „Colours of the wind“ und „The things we do for love“ konnte „Crescendo“ nicht anders, als dem sonnigen Nachmittag als Zugabe noch mit „Let it shine“ zu huldigen. Danke für die Größe der Gastgeber, „Crescendo“ zu verpflichten und nicht nur bewusst schwächere Gäste einzuladen, um selbst uneingeschränkt im Mittelpunkt zu stehen.
Das außerordentliche und verdiente Lob an die Schwickershäuser soll die Leistung der Schadecker aber keineswegs schmälern, die das Konzert auch hätten alleine gestalten können, ohne dass jemand unzufrieden den Heimweg hätte antreten müssen. Nicht selbstverständlich bei einem Chor, der letztes Jahr erst das erste eigene Konzert veranstaltet hatte.
Sänger gesucht
Wen die Begeisterung für die Musik jetzt selbst gepackt hat, der kann gerne „Stimmengewirr“ noch als Sänger beitreten. Derzeit ist der Zeitpunkt besonders günstig, weil gerade die Proben für ein tolles Konzertprojekt im September 2014 begonnen haben. Details wollen die Verantwortlichen noch nicht verraten, aber es werden internationale Werke geboten, die sicher einmal mehr für einen unvergesslichen Abend sorgen werden. Am Gesang Interessierte können jederzeit unverbindlich bei einer der Proben im Haus der Vereine vorbeischauen, die dort immer mittwochs von 20.30 bis 22 Uhr stattfinden.
(Nassauische Neue Presse am 08.05.2013, Bericht: Robin Klöppel)